Das Alters- und Pflegeheim von A bis Z
Vorbemerkung
Jedes Heim hat sein eigenes Gesicht, seine ganz persönliche Prägung. Die Heimkultur, die Tagesstrukturen, Angebote für Aktivitäten und Kulturprogrammen. Das ist das reizvolle.
Im Wissen dieser Individualität sind die nachstehenden Schilderungen ein Versuch, einige Aspekte aufzunehmen, die für Ihre Vorbereitung Ihres Gespräches im Heim zu erleichtern.
Grundsätzliches
Die Form der früheren Heimordnungen, die z.T. noch Teil des Vertrages waren, hat sich den heutigen Verhältnissen angepasst. Auch hier gibt es die unterschiedlichsten Formen (z.B. Hausordnung, Heimordnung, Gutes Zusammenleben, A bis Z, …). Alle haben jedoch ein einheitliches Ziel: Sie wollen das gute Zusammenleben in einem «Kollektivhaushalt» für alle möglichst angenehm gestalten und ordnen.
Wichtig:
Dieses Dokument, wie es immer auch bezeichnet wird, sollte liberal abgefasst sein. Es richtet sich an Menschen, die ihr Leben gemeistert haben und wissen, dass eine Gemeinschaft nur gut funktionieren kann, wenn man aufeinander Rücksicht nimmt. Das Dokument soll vor allem Orientierung geben. Die Form dieser Schrift sagt sehr viel aus über die Heimkultur.
A bis Z in unserem Haus
Diese Form erfüllt nach unserer Meinung optimal obiges Ziel. Unter den entsprechenden Buchstaben kann aufgeführt werden, was angeboten oder gewünscht wird. Es ist ein ideales Nachschlagewerk, das Orientierung und Informationen ideal vereint. Hier einige Beispiele:
Eine solche «Heimordnung» weckt keine bedenklichen Gefühle. Sie dient dem geordneten und störungsfreien Ineinandergreifen der verschiedenen Dienste und ganz besonders der Sicherheit und dem Wohlbefinden aller Bewohnenden.
Im Folgenden haben wir exemplarisch mögliche Inhalte einer Auflistung von A bis Z vorgenommen, die als Orientierungshilfe herangezogen werden kann.
Abwesenheiten
Aus organisatorischen und Sicherheitsgründen sind Sie gebeten, Ihre Abwesenheiten frühzeitig zu melden. Es gibt Heime, die bei längeren Abwesenheiten Rückvergütungen erstatten.
Achtung und Respekt
Wir begegnen unseren Bewohnern mit Achtung und Respekt. Dazu gehört auch, dass wir unsere Bewohner und ihre Angehörigen mit „Sie“ ansprechen, ausser wir kennen und duzen sie von früher her. Oder auch wenn das „Du“ oder der Vorname für eine pflege- und betreuungsrelevante Beziehung zentral wichtig sind, weichen wir von dieser Regel ab.
Aktivierung
Mit zahlreichen Angeboten wie Kochen, Gymnastik, Jassen, Tanzen oder Handarbeiten unterstützen und fördernd die Heime die Selbständigkeit sowie die körperlichen, geistigen, emotionalen und sozialen Fähigkeiten der Bewohner. An den Angeboten der Aktivierung können alle Bewohner teilnehmen.
Andacht
In vielen Heimen finden regelmässig reformierte und katholische Andachten statt.
Anlässe
Viele Heime bieten neben der Aktivierung zahlreiche besondere Anlässe an. Dazu gehören zum Beispiel Vorstellungen von Chören und Vereinen, Ausfahrten im kleineren Rahmen oder ein Grillfest.
Anschlagbrett
Oft befindet sich beim Empfang ein Anschlagbrett oder einen Bildschirm. Dort sind alle Heimanlässe frühzeitig aufgehängt.
Ärztliche Betreuung
In den meisten Heimen besteht freie Arztwahl. Es gibt Heime mit einem Vertrauensarzt. Seine Aufgabe besteht darin, das Heim in medizinischer Hinsicht zu vertreten, eine möglichst einheitliche medikamentöse Philosophie für das Heim mit seinen Berufskollegen zu vereinbaren und die Kommunikation zwischen Arzt und Pflegekräften zu koordinieren. Oft ist er auch für die fachliche Weiterbildung zuständig.
Baden
In manchen Heimen stehen Pflegebäder oder sogar Wellnessbäder zur Verfügung, die je nach Wunsch genutzt werden können. Erkundigen Sie sich am besten beim Pflegepersonal.
Bahnhof/Bus/Postauto
Das Heim informiert Sie über die nächstmöglichen Verkehrsanbindungen und wie Sie dort hingelangen, bzw. wer Ihnen ggf. dabei behilflich sein kann.
Bargeld
Für Dienstleistungen wie Coiffeur, Pedicure etc. benötigen Sie in der Regel kein Bargeld, sofern es sich um Dienstleitungen im Haus handelt. Sämtliche Auslagen können mit der Monatsrechnung verrechnet werden. In den neueren Heimen verfügen die Zimmer/Wohnungen über einen Tresor. Dort wo nicht vorhanden, wird empfohlen, Geld gegen Quittung bei der Heimverwaltung zu deponieren.
Besuche
In der Regel bestehen keine festen Besuchszeiten. Abends sind jedoch aus Sicherheitsgründen in vielen Häusern die Eingangstüren abgeschlossen. In vielen Häusern kann Ihr Besuch gerne mit Ihnen essen. Der Service ist für eine Vorreservation dankbar.
Bibliothek
Manche Heime haben entweder eine eigene kleine Bibliothek oder eine Kooperation mit einer Bibliothek vor Ort.
Briefkästen
Es gibt Heime, die ihren Bewohnenden einen eigenen Briefkasten im Foyer zur Verfügung stellen.
Ausgehende Post kann entweder in einen Briefkasten im Heim, oder an der Rezeption abgegeben werden.
Cafeteria
Die Cafeteria ist ein willkommener Treffpunkt für Besucher, Angehörige von Bewohnenden und für die Bewohnenden selbst. Mit wenigen Ausnahmen verfügen alle Heime über eine Cafeteria. Die Angebote und Preise sind ganz unterschiedlich. Das reicht von Kaffee und Kuchen bis zu ganzen Menüs und Banketts.
Coiffeur
Es gibt mehrere Möglichkeiten, die das Heim anbieten kann. Entweder gibt es einen eigenen Coiffeur-Salon im Heim oder die Coiffeuse kommt regelmässig ins Haus. Termine können entweder direkt oder am Empfang ausgemacht werden. Diese Leistungen sind in der Regel in der Grund- und Betreuungstaxe nicht enthalten.
Diätkost
Wenn Diätkost verlangt ist, ist entweder die Diätköchin oder dann der Küchenchef Ihr Ansprechpartner.
Einkaufen
Manche Heime bieten einen Einkaufsservice an.
Andere wiederum liegen sehr zentral, sodass die Läden in wenigen Minuten zu Fuss erreichbar sind. Bei Bedarf kann auch eine Begleitung organisiert werden. Diese Dienstleistung wird in manchen Fällen in Rechnung gestellt.
Empfang
Sie dürfen davon ausgehen, dass die Heime eine Rezeption haben, die steht Ihnen für Auskünfte jeglicher Art zu den Öffnungszeiten gerne zur Verfügung. Die Bedienungszeiten sind in der Regel mit den Bürozeiten identisch. Sollte es Frage geben, die keinen Aufschub erlauben, sind oft Mitarbeitende der Pflegeabteilung Ihre Ansprechpartner. Das ist von Betrieb unterschiedlich gelöst.
Essenszeiten
In den Heimen werden drei Hauptmalzeiten und oft auch ein Zvieri serviert.
Viele Heime haben hotelähnliche Essenzeiten, das heisst von – bis Zeiten. Damit ist eine höhere individuelle Flexibilität möglich. Selbst im Pflegeheim, auf der Pflegeabteilung, nimmt man vermehrt auf den individuellen Tagesrhythmus der Patienten Rücksicht.
Die Essenszeiten sind in der Regel wie folgt: Morgenessen 8:00 – 9:30 Uhr, Mittagessen 11:30 – 13:00 Uhr, Zvieri 15:00 – 16:00 Uhr, Nachtessen ab 17:30 – 1830 Uhr
Fernsehen
Sie dürfen davon ausgehen, dass alle Zimmer über TV-Anschlüsse verfügen. In der Regel bringen die Bewohnenden ihr eigenes Gerät mit. Die Heime haben z.T. eigene Geräte, die man mieten kann. Ob Ihnen die TV-Benutzung noch zusätzlich verrechnet wird, muss im Heimvertrag ersichtlich sein.
Feuer
Alle Heime sind mit Rauchmelder ausgerüstet. Es ist möglich, dass nur die neuralgischen Räume ausgerüstet sind oder alle Räume ohne Ausnahme. Ein Alarm geht nach einer bestimmten kurzen Zeit, wird intern nicht sofort reagiert wird, auf die Feuerwehr. Die Mitarbeitenden sind für den Ernstfall und eine allfällige Evakuierung bestens geschult.
Fundgegenstände
Sie werden am Empfang oder auf der Pflegestation entgegengenommen und aufbewahrt, bis der/die Eigentümer/in gefunden ist.
Haustiere
Das Halten von Haustieren ist in einigen Heimen unter Vorbehalt möglich, sofern das Tier artgerecht gehalten werden kann und die notwendigen gesundheitlichen Vorsorge-Massnahmen wahrgenommen werden und die Nachbarn nicht stören.
Die Pflege und Betreuung des Tieres muss selbst oder von einem Angehörigen übernommen werden. Das Heim kann keine Verpflichtungen übernehmen. Die Haltung eines Haustieres muss bei der Geschäftsleitung beantragt werden.
Hauswartung / technischer Dienst
Der Hauswart ist werktags über den Empfang erreichbar. Ausserhalb dieser Zeiten können sich Bewohnende in Notfällen an die Pflegeabteilung wenden.
Kontaktperson
Jeder Bewohner wird gebeten eine Kontaktperson seines Vertrauens auszuwählen, welche nötigenfalls seine Interessen wahrnehmen kann.
Kulturangebote
Die Heime sind sehr bemüht ein abwechslungsreiches Kulturangebot in ihr Programm aufzunehmen. Ganz besonders schön ist es, wenn aus den Reihen der Bewohnenden ebenfalls Beiträge aufgenommen werden können.
Möbel
Die Zimmer auf der Pflegeabteilung sind mit einem Pflegebett, einem Nachttisch und mit einem Einbauschrank möbliert. Kleinere, liebgewordene Möbelstücke können in den allermeisten Pflegeheimen mitgenommen werden. Liebgewonnenes im eigenen Zimmer trägt dazu bei, dass man sich schneller einlebt und wohlfühlt. Wegen Stolper- und Sturzgefahr sind Teppiche nicht immer geeignet.
Bewohnende im Wohnheim können ihr Zimmer vollständig einrichten. Die Heime bieten oft höhenverstellbare Elektrobetten an, die man mieten kann.
Notruf
Alle Zimmer und Nasszellen sind mit einem Notruf, der unverzüglich auf die Pflegeabteilung geht, ausgestattet.
Post
Dort wo individuelle Briefkästen bestehen, geht es wie zu Hause. Der Postbote verteilt die Post in Briefkästen. Sonst gibt der Postbote die Post in der Verwaltung ab, die dann die interne Verteilung vornimmt.
Die ausgehende Post kann entweder am Empfang abgegeben, oder wenn vorhanden in den Briefkasten geworfen werden. Briefmarken können in der Regel am Empfang erworben werden.
Rauchen
Die meisten Heime sind Nichtrauer-Heime. Es müssen Räume für Raucher zur Verfügung stehen. Fragen Sie nach den entsprechenden Raucherbereichen.
Reinigung
Der persönliche Wohnbereich wird in der Pflegeabteilung wie im Wohnheim täglich gereinigt. Die Zimmerreinigung ist in der Grundtaxe inbegriffen.
Restaurant
Verfügt ein Heim über ein Restaurant, ist das praktisch ausnahmslos öffentlich zugänglich und täglich geöffnet. Bewohnende können dort Feste feiern, Angehörige empfangen und Spielnachmittage organisieren. Eine ideale Gelegenheit, auch mit auswertigen Besuchern ins Gespräch zu kommen.
Rollstühle/Rollatoren
In der Regel hat jeder Bewohnende seinen eigenen Rollstuhl oder Rollator. Für eine zeitlich beschränkte Zeit haben Heime Leihgeräte, die gemietet werden können.
Schlüssel
Moderne Heime haben einen Schlüssel für die Haustüre, das Postfach und das Zimmer. Es gibt Betriebe, die mit Badges arbeiten und die gleichen Funktionen haben. In ganz neuzeitlichen Häusern kann auch mit dem Badge im Heim bezahlt werden.
Telefon
Die eigene Telefonnummer von der früheren Wohnung/Haus kann übernommen werden. Damit müssen sich die eigenen Verwandten keine neue Nummer einprägen. Ob nun die Zimmer-Anschlüsse über eine Hauszentrale laufen oder direkt über Swisscom ist unterschiedlich. Der Telefonanschluss ist in der Regel in der Grundtaxe enthalten.
Turnen
Es gehört zum Heimstandard, dass wöchentliche Turnstunden angeboten werden. Diese Angebote sind in der Regel immer an den gleichen Tagen, und zu den gleichen Zeiten.
Wäscherei
Ihre persönliche Leib- und Bettwäsche können Sie zu festgelegten Zeiten zum Waschen, Bügeln und eventuell auch zum Flicken abgeben. Damit Sie wieder Ihre Wäsche vollständig zurückerhalten, ist es wichtig, dass alle Wäschestücke mit Ihrem Namen gekennzeichnet sind. Alle anderen Kleidungsstücke müssen entweder privat, oder von einem Reinigungsinstitut gereinigt werden.
Bitte beachten Sie, dass wir Ihnen hier nur eine mögliche Auswahl aufzeigen. Die Heime in der Schweiz sind nicht uniform und daher hat jeder Heimbetrieb seine eigenen Spezifikationen. Für genauere Informationen in Ihrem Heim, orientieren Sie sich bitte in Ihren Unterlagen.